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Welchen Boden braucht Luzerne?
Bei mir mag die Luzerne leider nicht, obwohl wir sie aufgrund regelmäßiger Sommertrockenheit gut brauchen könnten.
Zumeist sandiger Lehm. Niedrige pH-Werte. Wenn man sie säht, ist sie bis auf minimale Rest nach 2 bis 3 Jahren wieder weg.
Nur auf einem Acker, auf einer Hügelkuppe im Wald, mit höheren pH-Wert und durchlässigerem Boden, da hält sie sich.
Zwei Orte weiter gibt es jemanden, der regelmäßig Luzerne anbaut und dafür regelmäßig und viel kalkt. Aber die Kosten dafür sieht man bei extensiver Mutterkuhhaltung nicht wieder.
Nicht nur Ca, auch Schwefel scheint für die Luzerne wichtig zu sein.
#17
Zitat von Mittermuehl im Beitrag #17
@ Manfred Hast du Erfahrung mit Holzasche als Dünger bzw. "Kalkdünger"
Nein
Luzene Saatgut sollte geimpft wenn du es das erste mal auf dem Acker anbaust.Sonst ist Luzerne nicht so empfindlich.Soll aber nicht zu kurz gemäht werden und soll nicht zu kurz in den Winter gehen.Wird im Waldviertel bis 900metter angebaut.Trockenheit ist für Luzerne kein Problem, wird ja auch Wüstenklee genannt.
Zitat von Manfred im Beitrag #16
Aber die Kosten dafür sieht man bei extensiver Mutterkuhhaltung nicht wieder.
Das würde ich nicht ganz so sehen. Wenn ein Bedarf an Kalk auf den Flächen gegeben ist, dann kann eine entsprechende Düngung schon wirtschaftlich sein. Wenn danach mehr und/oder besseres Futter wächst, kommt es auch der Viehhaltung zugute und in weiterer Folge über den Wirtschaftsdünger wieder den Flächen usw.
Letzeres wird bei solchen Überlegungen sehr oft vergessen. Tiefwurzler wie Luzerne holen Nährstoffe aus tiefen Bodenschichten und stellen einen Teil davon auf dem Umweg über den Rindermagen wieder den Flächen als leicht verfügbarer Dünger zur Verfügung.
Es kann natürlich sein, dass bei dir auf weniger als 1 m der Fels ansteht, dann ist das ganze schon reduziert.
Gottfried
Wenn Kalkbedarf auf Flächen besteht, geht es nicht nur darum den Pflanzen diesen Nährstoff zur Verfügung zu stellen. Sondern Kalk reguliert dir au h den pH Wert, verdrängt dir pot S vom Austauscher. Macht deinen Boden Wasseraufnahmefähiger und ist ein wichtiger Baustein für einen guten Ton/Humus Komplex bzw Bodenstruktur/Krümmelung.
Natürlich sind auch andere Nährstoffe und derenen Verhältniss wichtig.
Und Luzerne wächst auch auf "schweren Standorten" gut wenn das Nährstoffverhältniss bast. Nasse Füße mags halt nicht. Da ist sie ihres Vorteils beraubt. Da tun sich diverse Kleearten leichter.
MfG Breihu
@Wimei: Ich denke, dass unser schweren, winternassen Böden und die pH-Werte das Problem sind.
Impfen, blühen lassen, Sortenmischungen, unterschiedliche Winterhöhen, immer das gleiche Ergebnis.
Sie lief meist gut auf, brachte ein bis zwei Jahre Ertrag, dann ist sie zügig wieder verschwunden.
Inzwischen habe ich die teure Säerei eingestellt und versuche das, was freiwillig wächst, besser zu nutzen und zu fördern.
Die meisten meiner Flächen liegen im Stockheimer Becken, einer geologischen Formation, in der das Rotliegende, das in den meisten Teilen Deutschlands sehr tief unter der Erde liegt, an die Oberfläche tritt. Hier war auch das einzige Steinkohlebergwerk Bayerns. Das Flöz verläuft hier zwischen den Rotliegend-Schichten nach oben.
Entstanden sein soll das Rotliegende in heiß-trockenem Wüstenklima vor ca. 250 bis 300 Mio. Jahren.
Im Unterboden liegen die pH-Werte meist bei 4,0 bis 4,5. Da wurzelt kaum etwas gerne...
Im Oberboden hab ich Bodenprobenergebnisse von 4,4 bis 5,8, Tendenz über die Jahre leicht steigend, ohne Kalkdüngung.
Die Fläche, wo die Lurzerne gut wächst, liegt außerhalb dieser Bodenformation und hat im Oberboden pH 6,0.
Die Kali-Werte sind fast überall optimal bis sehr hoch.
Kalk niedrig bis optimal.
Phosphat zumeist optimal.
Bodensartenschlüssel meist 15 (humos, schluffiger Lehm), teilweise 05 (mineralisch, schluffiger Lehm).
Kalkungsversuche mit kohlensaueren Kalk haben wir vor Jahren mal gemacht. Kaum Änderung auf dem Grünland.
Das Rotliegende sollte durch seine Entstehung auch einen gewissen Kalkgehalt haben. Das Zeug ist aber wohl gebunden und nicht verfügbar.
Auch die Pflanzenverfügbarkeit des gespeicherten Wassers ist schlecht in diesen Böden.
Das Ziel muss denke ich sein, die Durchwurzelung des Bodens zu verbessern und so mehr Mikroben für die Aufschließung der Nährstoffe und die Lebendverbauung zu rekrutieren. Dann verbessert sich auch die Bodenbelüftung und der Sauerstoffgehalt steigt und mit ihm der pH-Wert.
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